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Geschichte der Markus-Gemeinde

Martin Camphausen
Martin Camphausen
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In den 1920er Jahren ist die Evangelische Markus-Gemeinde ein Außenbezirk der Luthergemeinde.

1935 tritt der Kirchenbezirk Markus geschlossen der „Bekennenden Kirche“ bei und zeigte damit seinen Widerstand gegen die Versuche der Nationalsozialisten, das kirchliche Leben unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Gemeinde wird von Pfarrer Lic. Ernst zur Nieden und dem Kirchenvorstand geleitet.

1937 wird der Markus-Bezirk der Luthergemeinde zur selbständigen Gemeinde erklärt. Mittelpunkt des Gemeindelebens ist die kleine hölzerne Kapelle an der Oberen Grenzsstraße.

Am 18.4.1944 wird die Kapelle durch Bomben schwer beschädigt und wird nach dem Krieg durch großes Engagement der Gemeinde restauriert und erweitert um Räume für das Gemeindeleben, das „Jugendheim“.

1947 übernimmt Pfarrer Günter Nestmann die zweite Pfarrstelle. Schwerpunkte sind die kirchenmusikalische Arbeit und die Jugendarbeit. Die Gemeindemitgliederzahl verdreifachte sich bis in die 60er Jahre durch Zuzug der Bevölkerung nach Offenbach und durch Neubaugebiete.

1955 Bau des Kindergartens und Beginn des Kindergartenbetriebes.

1961 wird die heutige Markus-Kirche nach Entwürfen des Architekten Fritz Reichard und des Pfarrers Günter Nestmann gebaut. Sie ist beispielhaft für den modernen Sakralbau der 60er Jahre.

  • transparent
  • klar
  • weiter, hoher Innenraum als Symbol für die Freiheit des Menschen in der Gegenwart Gottes.

Konzeptionell besteht die Besonderheit,  unter der Kirche einen professionellen Kinosaal einzurichten. Kultur und Kirche werden als gegenseitige Impulsgeber gesehen.

Mit dem Kirchbau wird speziell für diesen Raum eine Orgel von Professor Helmut Bornefeld entworfen, die mit auf den Raum abgestimmten einzigartigen Klangfarben und harmonisch in den Bau eingefügter äußerer Gestaltung zum Glanzpunkt wird.

Die 1980er Jahre machen neue Weichenstellung nötig. Der Kino-Saal wird zum Gemeindesaal umgebaut mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten.

Ab 1989 kommen die ersten Pfarrerinnen in die Gemeinde. Neue Akzente werden von ihnen und den Nachfolgerinnen gesetzt in der ökumenischen Zusammenarbeit, in der sozialen Ausrichtung und durch den Einfluss der feministischen Theologie.

Ab 1999 kommt es zur Reduktion von 2 Pfarrstellen auf 1,5 Pfarrstellen in Anpassung an die geschrumpfte Zahl der Gemeindemitglieder. Stabilisierend für die Gemeinde ist die um diese Zeit herum intensiv aufgebaute Zusammenarbeit mit der Kita und das große Engagement Ehrenamtlicher und Hauptamtlicher.

2009 lebt die ökumenische Verbindung mit der katholische Nachbargemeinde  neu auf – ein Ausbau der gemeinsamen Möglichkeiten Aufgaben wahrzunehmen, wird seitdem vorangetrieben.

2007-2010 konnte die Gemeinde durch umfangreiche  und vielfältige Aktivitäten im Rahmen des Fundraising für die Orgelausreinigung und -renovierung ihre Lebendigkeit zeigen. Die Kirchenmusikerstelle wurde bereits mit der Verabschiedung von Hans-Wolfram Hooge auf eine 40% Stelle gekürzt. Claudia Regel, die in dieser Zeit als Kirchenmusikerin das gesamte Fundraising-Projekt maßgeblich mit vorangetrieben hatte, konnte 2009 eine volle Stelle in Lauterbach antreten. Jens Wolter tritt dann im Jahr 2010 seinen Dienst in der Markus-Gemeinde und Dekanat an.

2011 konnte der 50. Geburtstag der Markus-Kirche gefeiert werden, an dem auch der neu renovierte und nun teilbare Gemeindesaal eingeweiht werden konnte. Und seine Ursprünge als Kino-Saal leben in der Reihe „Flimmer im Salon“ in sehr viel kleinerem Rahmen wieder auf.

Die Gemeinde will ein Ort der Begegnung sein für Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen,  die auf der Suche nach Gemeinschaft und nach sinnvollem Leben sind. Glauben und  Leben sollen aufeinander bezogen sein. Gottesdienst, Seelsorge und Erwachsenenbildung sind die Schwerpunkte der Gemeindearbeit. Vielfältige Gottesdienstformen und kirchenmusikalische Veranstaltungen und Gesprächskreise laden dazu ein, Kirche für sich neu zu entdecken und  Gemeinschaft auf Zeit mit einander zu erleben. In speziellen Projekten im kulturellen Bereich und in Kontakt mit Schulen und  mit der Kita eröffnet die Gemeinde immer wieder Begegnungsmöglichkeiten über den „Kern“ der Zugehörigen hinaus. Engagement über die Gemeindegrenzen hinaus für die ökumenische Hospizbewegung, die Mitwirkung an diakonischen Aufgaben, die Unterstützung von sozialen Initiativen  gehören dazu. Der Rückgang der finanziellen Mittel und die Kürzungen im Personalbereich machen eine Neuausrichtung aller Gemeinden in Offenbach nötig. Die Markus-Gemeinde ist in engen Kooperationsgesprächen mit der Evangelischen Gemeinde in Bieber.

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