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Gestalter und Künstler der Markus-Kirche

Fritz Reichard
1920 – 2008

Ein „Dichter mit Glas und Beton“
Der Architekt Fritz Reichard hatte an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert und kehrte nach dem Krieg zurück in seine Heimatstadt Offenbach. Gerade 25 Jahre jung, gewann er den Wettbewerb zum Wiederaufbau der zerstörten Gustav-Adolf-Kirche in Offenbach-Bürgel. Den Schwerpunkt seiner Arbeit legte er fortan auf den Bau und die Renovierung evangelischer Kirchen. „Ich wollte Gott mit dem Bau einer Kirche danken, dass ich gesund zurückgekommen war.“ Als Vertragsarchitekt des Evangelischen Kirchengemeindeverbands Offenbach begann er 1958 mit Pfarrer Günter Nestmann, der auch Vorsitzender des Kirchengemeindeverbands war, die Planung der Markus-Kirche. Fritz Reichard entwarf neben Kirchen auch viele andere Gebäude in Offenbach.

Karl-Heinz Klemisch
1925–1973

Willy Klemisch
1915 – 1990

Die „Brüder mit dem Schmiedehammer“
Nach den Kriegswirren fanden die Brüder in Offenbach wieder zusammen. An der Werkkunstschule studierte Willy Malerei und Innenarchitektur, Heinz besuchte die Metall- und Goldschmiedeklasse. 1950 richteten sie in der Bismarckstraße das „Atelier Klemisch, Werkstätte für moderne Formgestaltung“ ein. Mit allen Materialien und künstlerischen Techniken vertraut und als unermüdlich Schaffende, arbeiteten sie für städtische, private und kirchliche Auftraggeber. Ob Mosaiken, Plastiken, Brunnen – fast überall in Offenbach begegneten dem Betrachter Werke der Klemisch-Brüder, von denen inzwischen leider ein großer Teil verschwunden ist. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Fritz Reichard realisierten sie zahlreiche Projekte, so auch die kunstvolle Ausstattung der Markus-Kirche.

Prof. Helmut Bornefeld
1906 – 1990

Kirchenmusiker, Komponist, Grafiker, Autor und Orgelsachverständiger der Württembergischen Landeskirche. Bornefeld entwarf für seine Orgeln die Gehäusegestaltung, die Disposition (Zusammenstellung der Register), die Mensuration (Maße der Pfeifen) und das Material der Pfeifen und lieferte für jedes Register eine genaue Beschreibung der Intonation (klangliche Abstimmung auf den Raum). Alles miteinander steht wiederum zum Aufstellungsort in Beziehung. Bornefeld-Orgeln sind klangintensive Instrumente und zeichnen sich durch eine klanglich und architektonisch eigene Prägung aus. In 50 Jahren seiner Tätigkeit sind über 200 Orgelentwürfe entstanden. 91 Orgeln gelten heute noch als charakteristisch für Bornfelds Orgelkonstruktionen, bei denen er barocke Prinzipien (mechanische Spieltraktur, Schleifladen, Werkprinzip usw.) mit eigenständigen, neuartigen Klangvorstellungen verknüpfte.

Prof. Karlgeorg Hoefer
1914 – 2000

Pfarrersohn aus Niederschlesien, kam über Hamburg 1937 nach Offenbach, wo er an der damaligen Kunstgewerbeschule Typographie und Schrift studierte. Von 1946 – 1979 lehrte er Schriftanwendung an der Meisterschule für das gestaltende Handwerk (ab 1949 Werkkunstschule Offenbach, seit 1970 Hochschule für Gestaltung). Er entwickelte zahlreiche Schriften. Vorträge, Seminare und Ausstellungen machten ihn im In- und Ausland bekannt, seine Lehraufträge führten ihn vornehmlich in die USA. 1987 gründete Hoefer die „Schreibwerkstatt Klingspor Offenbach, Förderkreis Internationaler Kalligraphie e.V.“. In den 50er und 60er Jahren wohnte er mit seiner Familie im Gemeindebezirk der Markus-Gemeinde und war Mitglied im Kirchenvorstand.

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